Diese emotionalen Fehler begehen Zahnärzte

bei der Geldanlage

Emotionale Fehler bei der Geldanlage verhindern den Vermögensaufbau bei Zahnärzten. „Das Geld für sich arbeiten lassen“ ist ein gutes Ziel für Geldanleger. Schlägt man die Zeitung auf oder informiert sich im Internet, dann gibt es viele gute, aber auch viele wilde Tipps, wie aus dem hart verdienten Geld mehr wird. Zu schnell wir jedoch die Lösung, also irgendeine Aktie, ein ETF oder eine Immobilie zur Vermietung als Kapitalanlage empfohlen.

Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über meine Anlageberatung und wie Sie Fehler bei der Geldanlage umgehen können.

Anlageziele und Ihre Anlegermentalität

In unserer Anlageberatung gehen wir erstmal einen Schritt zurück und erarbeiten:

  • Ihre Anlageziele,
  • Ihre Anlegermentalität und Ihre
  • IST Situation (Vermögensstatus und Ihre aktuellen und künftigen Einnahmen- und Ausgaben) und erstellen daraus eine
  • Finanzplanung für Zahnärzte und zeigen darin auf, wie Sie Ihre Ziele erreichen.
  • Diesen Finanzplan überprüfen wir regelmäßig mit Ihnen.

Mit diesem Vorgehen schließen wir typische Anlegerfehler von Zahnärzten aus und verbessern Ihre Zielerreichung maßgeblich. Einer Studie von Vanguard, einem ETF- und Indexfondsanbieter, zu Folge verbessert die professionelle Beratung (Adviser-Alpha) und somit die Vermeidung der oben genannten Anlage das Anlageergebnis nach Abzug von Kosten um bis zu 3%. Dies trifft sicherlich nicht auf jeden Anleger und jede Anlage zu, zeigt aber eine interessante Richtung auf.

Doch was sind jetzt dies häufigsten Fehler:

Die 18 häufigsten Fehler bei der Geldanlage

Viele Zahnärzte wechseln zu uns in die Finanzberatung, weil wir genau die oben genannten Schritte gehen und die private und die betriebliche Sphäre miteinander verbinden. In den Gesprächen sind uns folgende Punkte auf Gesamtvermögensebene, Produktebene und beim Anlegerverhalten aufgefallen:

Gesamtvermögen

  • Es gibt keinen Finanzplan: Die einzelnen Geldanlagen wurden auf Empfehlung des Bank-, Versicherungs- oder Steuerberaters, des Nachbarn oder eines Freundes gekauft und folgen keinem Plan oder sind aufeinander abgestimmt.
  • Ein vorhandener Finanzplan wird nicht eingehalten: Viele Banken und Berater leben vom Verkauf der Finanzprodukte und so wird manchmal in der Beratung ein Finanzplan erstellt um das Finanzprodukt zu verkaufen. Ist das Produkt verkauft, sieht man den Berater nie wieder und auch der erstellte Finanzplan wird dann weder aktualisiert noch weiterverfolgt.
  • Die Anlagestrategie passt nicht zur Anlegermentalität: In der Aggregation oder gewählten Anlagen ergibt sich ein/e Gesamtrisiko/-chance über alle Anlagen hinweg. In der Regel passt diese nicht zur Anlegermentalität des Mandanten bzw. diese Anlegermentalität ändert sich im Verlaufe der Zeit, die Vermögensstruktur (Asset Allocation) werden aber nicht angepasst.

Produktebene

Die oben genannten drei Punkte sind eher allgemein gehalten und umfassen den grundsätzlichen Vermögensaufbau. Unabhängig der oben genannten drei Punkte ergeben sich beim Blick in die Depots sowie fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen folgende Auffälligkeiten:

  • Vermögensstruktur ist willkürlich gewählt: Die Vermögensstruktur sollte auch hier der Anlagestrategie folgen und regelbasiert sein und bleiben. Oft stellen wir fest, dass über verschiedene Fonds oder ETFs in die selben Aktien investiert wird und sich so eine ungewünschte oder unbeabsichtigte Übergewichtung bestimmter Aktien, Branchen oder Länder ergibt. Manchmal folgt das Depot auch keinerlei Struktur und es werden einfach verschiedene Tipps von Freunden, Nachbarn, Beratern oder aus der Zeitung umgesetzt. Diese unsystematische Zusammenstellung führt oft zu einem höheren Risiko in Form der möglichen Schwankung nach unten oder zu einer geringeren Rendite, wie sie eigentlich für das eingegangene Risiko erwartet werden könnte.
  • Märkte werden getimt: Die Suche nach dem richtigen Ein- oder Ausstiegszeitpunkt ist das Ziel zur Erreichung einer guten Rendite. In der Regel werden jedoch beide Punkte verpasst. Dies fällt uns besonders bei Trading-Modellen auf.
  • Fehlendes Rebalancing: Die gewählten Anlagen entwickeln sich unterschiedlich. Zu Beginn des Anlagezeitraums war die Vermögensstruktur noch an der Anlegermentalität oder einem bestimmten Konzept "Marktkapitalisierung", "nach Welt-BIP" oder "Faktormodelle" ausgewählt. Doch bereits nach wenigen Jahren stimmt diese gewählte Struktur nicht mehr, da sich der ETF A besser entwickelt als ETF B. Findet kein Rebalancing statt, setzt man das Depot unnötigen Risiken aus.
  • Keine steuerliche Optimierung: Oft werden große Vermögen in Depots gehalten und es muss regelmäßig Abgeltungssteuer auf Dividenden oder Verkaufserlöse abgeführt werden. Diese Steuerzahlungen reduzieren das investierbare Vermögen. Mit der passenden steuerlichen Optimierung über Nettopolicen (separater Artikel folgt) kann man dies verbessern.
  • Kosteneffiziente Umsetzung der Anlagestrategie: Hohe Transaktionskosten bei Tradingmodellen oder aktiv gemanagte Fonds mit Erfolgsprovisionen sind kostenintensiv und versprechen keinen bis wenig Mehrwert.

Anlegerverhalten

Das größte Entwicklungsfeld liegt jedoch im Anlegerverhalten selbst. Das Behavirol Finance ist eine junge Wissenschaft, welche sich mit dem Anleger als Mensch beschäftigt und warum er zu welchen Anlageentscheidungen kommt. Im folgenden haben wir die häufigsten Fehler aufgeführt:

  • Übergewichtung des Heimatmarktes:
    Oft stellen wir bei Depotzusammenstellungen fest, dass der Heimatmarkt, also Aktien aus Deutschland einen ungewöhnlichen hohen Anteil am Gesamtportfolio ausmachen. Dies resultiert daraus, dass der Anleger denkt, er wüsste mehr über ein Unternehmen aus Deutschland als aus dem Ausland und entscheidet sich deswegen zum Kauf einer Aktie von VW, BMW oder Daimler anstatt von Toyota. Befragt man den Anleger nach den fundamentalen Unternehmenskennzahlen wie zum Beispiel: Umsatz, Gewinn, Kosten je Auto, Absatzstärke, verkaufte Autos im Trend der letzten 5 Jahre oder Investitionen in Zukunftstechnologien, dann stellt man oft fest, dass die Antwort weder für den deutschen noch für den ausländischen Automobilhersteller gegeben werden kann und somit die Anlage aus oben genanntem Effekt heraus getätigt wurde. In einem effizienten Portfolio macht der komplette deutsche Aktienmarkt nur ca. 2% aus. Dies würde einer prognosefreien Gewichtung entsprechen. In Depots von deutschen Anlegern macht dieser aber oft mehr als 30% aus. Ist der Anleger der Ansicht, dass sich der deutsche Aktienmarkt besser entwickelt als der Gesamtmarkt, dann ist eine Übergewichtung sinnvoll, passiert dies auf Grund von falschem Anlegerverhalten, dann ist sie schädlich.
  • Selektive Wahrnehmung einer Information zu einem Unternehmen, einer Branche oder einem Land. Häufig nimmt man genau die Informationen wahr, die einen persönlich betreffen. Eine schwangere Frau „sieht“ mehr schwangere Frauen, als im nicht schwangeren Zustand wahrgenommen werden. Dies trifft auch auf das Anlageverhalten zu. Bei einer Investition in einen bestimmten Bereich oder ein Unternehmen nimmt man Informationen, die diesen Bereich oder Unternehmen betreffen stärker wahr. Dies geht sogar soweit, dass man Informationen die die eigene Meinung bestärken höher gewichtet, als Informationen die der eigenen Meinung entgegenlaufen. Dadurch kommen falsche Anlageentscheidungen zu Stande. Dies haben wir insbesondere bei selbst „gebauten“ ETF-Depots festgestellt.
  • falsche Gewichtung von Eintrittswahrscheinlichkeiten: Black Swan Szenarien werden über- oder unterbewertet oder falsche Wahrscheinlichkeiten auf Grund jüngster Informationen oder allgemeiner Annahmen gewählt. So sagen zum Beispiel Crash-Propheten 30 der letzten 3 Crash richtig vorher oder anders gesagt: "Wer jährlich den Crash vorhersagt, hat auch irgendwann recht".
  • Risikowahrnehmung: Schlechte Erfahrungen im näheren persönlichen Umfeld machen vorsichtiger in Bezug auf bestimmtes Verhalten. Aus diesem Grund fahren Menschen langsamer mit dem Auto, wenn sich im engeren persönlichen Umfeld ein Verkehrsunfall ereignet hat. Dieses Verhalten lässt sich auch auf den Bereich der Geldanlage übertragen. Hatte ein Familienmitglied Erfolg oder Misserfolg mit einer Geldanlage und wird viel darüber gesprochen, dann wird dieses Ereignis als Wahrscheinlicher für den gesamten Bereich eingestuft, als es voraussichtlich ist. So ergibt sich ein verzerrtes Bild der erneuten Eintrittswahrscheinlichkeit.
  • Anchoring Effekt: In den Gesprächen wird oft deutlich, dass der Anleger die Entwicklung seiner gekauften Aktien mit einem Referenzpunkt vergleicht. Dies ist naheliegend, da bereits beim Öffnen des Depots angezeigt wird, ob sich dieses im Plus oder Minus im Vergleich zum Einstiegszeitpunkt befindet. Der Anchoring Effekt tritt aber auch beim Kauf und Verkauf häufig auf. Ich kaufe/verkaufe die Aktie, wenn Sie bei 50 € steht. Dabei sind diese Zielmarken als Vergleich oft zufällig gewählt um einen Referenzpunkt zu haben. Insbesondere bei einem Vergleich mit der Vergangenheit ist dies trügerisch, wenn nur diese beiden Punkte verglichen werden.
  • Verlustaversion: Es werden in der Regel Aktien, welche sich zu einem bestimmten Referenzpunkt (meistens der Einstiegskurs) im Minus befinden nicht verkauft, da der Anleger diesen Verlust nicht realisieren will. Der Anleger müsste ja dann zugeben, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hat. Diese Verlustaversion kann mit folgenden Fragen umgangen werden: Hat das Unternehmen nach wie vor das Potenzial, welches ich beim Kauf der Aktie vermutet habe oder hat sich daran etwas geändert? Gibt es eine bessere Anlage, die mich schneller oder sicherer wieder in den positiven Bereich bringt?
  • Überbewertung der eigenen Fähigkeiten: Fahren Sie besser Auto als der Durchschnitt? Wahrscheinlich bestätigen dies mehr als 60% der Autofahrer. Dies kann an zwei Möglichkeiten liegen: Es stimmt und die Befragten fahren tatsächlich besser als der Durchschnitt, dann sollten wir die Stichprobe validieren. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass man seine eigenen Fähigkeiten überbewertet. Diesen Fehler kann man auch bei der Geldanlage leicht machen. Insbesondere, wenn man in vielen anderen Bereichen sehr erfolgreich ist und einem „alles gelingt“ neigt man dazu, dies auch auf den Bereich der Geldanlage zu übertragen.
  • Herdenverhalten: Überall wird über Bitcoin gesprochen, sogar im Friseursalon erfährt man, welche Kryptowährung direkt zur Million führt. „Alle Wissen es und alle machen es, dann muss es doch auch gut sein“ ist die kurzfristige Schlussfolgerung unseres Gehirns.
  • Darstellungseffekt: Eine schöne Broschüre mit wertigem Papier macht eine Anlage schon seriöser. Zusätzlich zu dieser „Verpackung“ ist bei der Darstellung des Kursverlaufs darauf zu achten, welche x und y Achse gewählt wurde. Warum ist die Auswahl des Zeitraums genau so, wie er gewählt wurde und wie hat sich die Anlage davor entwickelt? Beginnt die y Achse bei 0, ist diese normal oder logarithmisch. Dies verzerrt den „Kursverlauf“ extrem, wie folgende Grafik zeigt.

Aktienchart-komplett-Blogartikel-Thomas-Jans

Quelle: https://www.onvista.de/aktien/Lufthansa-Aktie-DE0008232125

  • Angst vor Unbekanntem: Deshalb zieht der Anleger das Bekannte vor. Ist das Familienvermögen in Immobilien, tendiert man selbst auch zur Anlage in Immobilien und liegt das Vermögen auf Sparbüchern, dann folgt man eher dieser Idee des "Investierens".

 

Wie legen Zahnärzte ihr Geld richtig an

Erstellen Sie einen Finanzplan, setzen Sie diesen um und prüfen Sie diesen regelmäßig. Wählen Sie Ihre Anlagen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aus, suchen Sie nach steueroptimierten Lösungen und vermeiden Sie zu hohe Kosten. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Anlegerverhalten und vermeiden Sie die typischen Fehler des Behavirol Finance.

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrem Vermögensaufbau mit einem Finanzplan für Zahnärzte, welcher die betriebliche und die private Sphäre berücksichtigt, prüfen diesen regelmäßig mit Ihnen und wählen gemeinsam mit Ihnen die passenden Anlageprodukte (wissenschaftlich und steueroptimiert) aus. Durch unsere Begleitung vermeiden Sie die typischen Anlegerfehler und erhalten eine gute Erfahrung beim Vermögensaufbau.

 

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