Zeitmanagement als angestellter oder niedergelassener Zahnmediziner

„Zeit ist Geld“ dieser Satz stammt aus dem Buch: „RatschlĂ€ge fĂŒr junge Kaufleute“ von Benjamin Franklin. Instinktiv wissen wir alle, dass dieser Satz stimmt. Zum einen lĂ€sst sich Zeit in Geld tauschen, nĂ€mlich Ihre Arbeitszeit als angestellter Zahnmediziner in Gehalt oder als niedergelassener Zahnarzt in Praxisumsatz. Zum anderen lĂ€sst sich Geld in Zeit tauschen, indem Sie als Praxisinhaber Aufgaben an Ihre Mitarbeiter delegieren, diese fĂŒr ihre Zeit bezahlen, damit Sie dann selbst keine Zeit mehr fĂŒr diese Aufgabe aufwenden mĂŒssen. Der folgende Artikel beschĂ€ftigt sich daher mit Ihrem Selbstmanagement bzw. Zeitmanagement als Zahnarzt.

Die Zeit ist dabei die knappste Ressource, wenn sie einmal ausgegeben wurde, ist sie fĂŒr immer weg. Wir können die Zeit nicht aufsparen und dann zu einem spĂ€teren Zeitpunkt nutzen, wie dies bei Geld der Fall ist. Die Zeit ist aus diesem Blickwinkel das wertvollere Gut. Daher sollten wir sie möglichst sinnvoll einsetzen.

Aus diesem Grund ist „Zeitmanagement“ vielleicht gar nicht das passende Wort, sondern sollte durch „Selbstmanagement“ ersetzt werden. Denn Sie als Zahnmediziner sollten sich die Frage stellen: „FĂŒr welche Aufgaben verwenden Sie Ihre Zeit, wie managen Sie also Ihre Aufgaben und welche davon geben Sie ab?“

 

Vorgehen beim Selbstmanagement als Zahnmediziner

Vision und Ziele formulieren

Um die Aufgaben herauszuarbeiten, fĂŒr welche Sie Ihre Zeit einsetzen wollen, sollten zuerst die großen Ziele im Leben feststehen. Es kann dabei sinnvoll sein, sich ein Wochenende darĂŒber Gedanken zu machen und diesen Vorgang regelmĂ€ĂŸig zu wiederholen.

Eine Technik, wie Sie diese Ziele festlegen ist die Methode: „Grabrede“. Schreiben Sie eine Grabrede aus der Sicht der fĂŒr Sie wichtigen Personen. Dieser Abschiedsgruß soll auf Ihrer imaginĂ€ren Beerdigung verlesen werden. Was sollen diese einzelnen Personen ĂŒber Sie sagen?

  • Partner
  • Kinder
  • Familie
  • Freunde
  • Kollegen und Mitarbeiter
  • Patienten

Mit dieser Übung legen Sie die großen Fixsterne fĂŒr Ihr Leben fest und können diese dann auf die einzelnen Bereiche in Ihrem Leben herunterbrechen.

Aus der beruflichen Perspektive sind Ihre Kollegen, Ihre Mitarbeiter sowie Ihre Patienten und Ihr Netzwerk wichtig. Welche Ziele wollen Sie als Zahnmediziner erreichen?

Aus diesem Vorgehen resultiert Ihre Vision fĂŒr Ihre Zahnarztpraxis.

Dabei ist es wichtig, dass diese Ziele schriftlich niedergelegt werden, dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese erreicht werden um 50%.

Eine Vision könnte sein:

„Im Umkreis von 50 km bin ich der Spezialist fĂŒr meinen Schwerpunkt Endo und biete meinen Patienten eine moderne Behandlung mit gutem Service, damit die natĂŒrlichen ZĂ€hne erhalten bleiben.“

Teilziele und weitere Schritte festlegen

Nun ergibt sich eine KausalitĂ€tskette der Aufgaben, die zu diesem Ziel fĂŒhren. Diese könnte wie folgt aussehen:

  1. Wie werde ich DER Spezialist in meinem Schwerpunkt auf fachlicher Ebene?
  2. Wie baue ich meine Behandlung auf, damit ich die besten Ergebnisse erziele?
  3. Welche Mitarbeiter brauche ich mit welcher Qualifikation?
  4. Welche GerÀte sind erforderlich und wie sollte der Praxisablauf sein?
  5. Wie vermarkte ich die Praxis und mich, damit möglichst viele davon erfahren?
  6. Welche betriebswirtschaftlichen Planungen sind zur Zielerreichung erforderlich?

Über Ihr Selbstmanagement konzentrieren Sie sich nun auf die Aufgaben die Sie Ihrem oben genannten Ziel und den Teilzielen nĂ€her bringen. Wichtig ist, dass genĂŒgend Zeit da ist, diese jedoch oft nur falsch eingesetzt wird. Mit den folgenden Methoden können Sie sich und Ihre ArbeitsablĂ€ufe besser organisieren und so Ihre Ziele erreichen.

ALPEN-Technik

Diese Methode hat nichts mit Bergen zu tun, sondern ist ein Akronym und wird wie folgt entschlĂŒsselt:

A

Aufgaben oder AktivitĂ€ten zusammenstellen sowie klassifizieren – bis wann muss was erledigt sein?

L

LÀnge. Wie viel Zeit benötigt jede Aufgabe. Wie lange dauert die Bearbeitung von E-Mails, eine Eingangsuntersuchung, bestimmte Behandlungen, eine Prophylaxe usw. Sind die einzelnen Zeitabschnitte bekannt, dann kann ein Tagesablauf festgelegt werden. Dabei ist wichtig, dass nicht der ganze Tag minutiös verplant wird, sondern der nÀchste Buchstabe beachtet wird.

P

Puffer (nicht zu verwechseln mit Pausen), Als Praxisinhaber sollten Sie nach dieser Methode 10 – 20 % des Tages als freie Zeitfenster fĂŒr unvorhergesehenes einplanen. Je nach dem, wie Ihre Praxisstruktur und Ihre Aufgaben ausgerichtet sind kann diese Zeit stark variieren. Wenn Sie zum Beispiel in einer Einzelpraxis als Zahnarzt Ihre Patienten behandeln und gleichzeitig sich als Praxismanager um alles andere kĂŒmmern und dann noch als FĂŒhrungskraft „Ansprechpartner“ fĂŒr alle Belange Ihrer Mitarbeiter sind, dann werden Sie wahrscheinlich hĂ€ufiger unterbrochen, wie wenn ein angestellter Zahnarzt und ein Praxismanager Sie unterstĂŒtzen.

ZusĂ€tzlich spielt hier die vorausschauende Arbeit eine Rolle. Was kann ich alles schon vorbereiten, damit keine RĂŒckfragen oder Unterbrechungen auftauchen, die den Praxis- und vor allem den Behandlungsablauf ins Stocken bringen können. Mit diesem Vorgehen wird die unvorhergesehene Unterbrechung reduziert.

E

EntscheidungÂ ĂŒber die Priorisierung der ermittelten Aufgaben treffen, wie wichtig sind die einzelnen Aufgaben und daraus sollte eine Reihenfolge erstellt werden. Dieser Punkt betrifft eher Aufgaben, die außerhalb der Patientenbehandlung liegen, kann aber auch auf die Patientenbehandlung ĂŒbertragen werden. Stellen Sie zum Beispiel in einer Behandlung fest, dass noch ein weiterer Zahn behandelt werden mĂŒsste kommt sofort die Frage nach der Priorisierung. Machen Sie die Aufgabe sofort und ein anderer Patient muss warten oder vergeben Sie einen neuen Termin?

N

Nachkontrolle und Aufgaben auf den Folgetag ĂŒbertragen. In diesem Punkt stellt man sich die Frage, ob das Zeitmanagement funktioniert hat, ob die LĂ€ngen der einzelnen Aufgaben richtig waren, die Pufferzeiten ausreichend und verbessert sich dadurch kontinuierlich.

 

Eisenhower-Prinzip fĂŒr ZahnĂ€rzte

„Ich habe zwei Arten von Problemen, die dringenden und die wichtigen. Die dringenden sind nicht wichtig, und die wichtigen sind niemals dringend.“ Dwight D. Eisenhower

Daraus kann sich ein fataler Kreislauf ergeben. Dieser wird noch befeuert durch die Dringlichkeits- und Abhaksucht, der wir alle unterliegen. Die Dringlichkeitssucht ist durch Social Media und das Smartphone geprĂ€gt. Wir wollen nichts verpassen und sind immer schnell fĂŒr die nĂ€chste „Sensation“ zu begeistern. Das Verlagen „Aufgaben abhaken“ zu wollen lĂ€sst uns oft die dringenden Dinge bevorzugen. Das „Abhaken“ gibt uns dabei ein gutes GefĂŒhl am Abend etwas geschafft zu haben.

Doch sowohl die Dringlichkeit, wie auch das Abhaken fordern ihren zeitlichen Tribut und lenken von den wichtigen Aufgaben ab. Wie Eisenhower sagt, sind diese A-Aufgaben nicht dringlich und dadurch entgleiten sie unserer Aufmerksamkeit. Wie oft lassen wir zu, dass dringendes das Wichtige verdrÀngt?

Es sind jedoch diese „wichtigen“ Aufgaben, die den Unterschied machen und auf die der Fokus gerichtet werden sollte. Daher kann jede Aufgabe in die untenstehenden vier Felder einsortiert und dann entsprechend weiterverfolgt werden.

Eisenhower Matrix fĂŒr Zahnmediziner zeigt, um welche Aufgaben sich ein niedergelassener Zahnarzt oder selbststĂ€ndiger Zazhnmediziner kĂŒmmern sollte

Eine Aufteilung Ihrer Aufgaben könnte wie folgt sein und ist natĂŒrlich stark von der Praxisstruktur und dem zur VerfĂŒgung stehenden Personal abhĂ€ngig. Die folgende Aufstellung dient daher nur als Orientierung:

A-Aufgaben:

  • Beratungs- und Behandlungskonzept verbessern
  • Servicelevel erhöhen
  • Mitarbeiter fortbilden
  • Ziele planen und Strategien erstellen
  • Expertenstatus aufbauen
  • Eigene fachliche und persönliche Fortbildung
  • Prozesse verbessern
  • Gesundheit und Fitness stĂ€rken

B-Aufgaben

  • Patienten beraten und behandeln, mit Fokus auf den Zielpatienten
  • Bestandspatienten pflegen
  • Neue Patienten gewinnen
  • Termine vereinbaren
  • Schmerzpatienten versorgen
  • Fehler ausbessern
  • Reklamationen bearbeiten

C-Aufgaben

  • BĂŒro-Funktion sicherstellen
  • Material bestellen
  • PatientenrĂŒckfragen beantworten
  • Je nach Praxisstruktur können alle C-Aufgaben an einen Mitarbeiter ĂŒbergeben werden, damit Sie FreirĂ€ume fĂŒr die A und B-Aufgaben haben

D-Aufgaben

  • Werden nicht bearbeitet und gehen direkt in den Papierkorb

Wichtig: Bei einer Absage eines Termins, also einer A oder B Aufgabe sollten Sie die freie Zeit wieder fĂŒr eine A oder B Aufgabe verwenden und keine C Aufgaben in dieser Zeit machen.

Paretoprinzip fĂŒr das richtige Zeitmanagement als Zahnarzt

Vilfredo Pareto stellte dieses statistische PhĂ€nomen fest und daher wurde es nach ihm benannt. Er fand heraus, dass die beiden Zahlen stark zusammenhĂ€ngen. So erhob er, dass 20% der Italiener 80% des Landes besitzen und 20% der Menschen 80% des gesamten Geldvermögens. Dabei gelten die beiden Zahlen nicht als absolut, sondern als AnnĂ€herung fĂŒr eine Darstellung.

Auf das Arbeitsleben bezogen lĂ€sst sich daher sagen, dass 80% des Ergebnisses mit 20% des Einsatzes erreicht werden können. FĂŒr die restlichen 20% Ergebnisbeitrag sind 80% der Anstrengung notwendig.

Begutachtet man seinen Patientenstamm, dann sind wahrscheinlich 20% der Patienten fĂŒr 80% des Ertrages verantwortlich. Und 20% der Patienten verursachen 80% des Aufwandes. Interessanterweise sind es in der Regel nicht dieselben 20% der Kunden.

Paretoprinzip fĂŒr das Zeit- und Selbstmanagement anwenden

Die Pareto Regel kann auch fĂŒr das Zeitmanagement wie folgt angewendet werden:

20% der Patienten verursachen 80% des Aufwandes in Form von Zeit. Bei diesen Patienten scheint immer etwas schief zu laufen, sie sind immer unzufrieden oder haben viele Beschwerden – welche Patienten sind dies? Wie kann die Bearbeitung sinnvoller erfolgen. Mit welchem Behandlungskonzept kann dies gelöst werden oder sind diese Patienten vielleicht garnicht „richtig“ bei Ihnen und können dem allgemeinen Zahnarztmarkt zur VerfĂŒgung gestellt werden..

80% der Reklamationen betreffen die gleichen 20% der Themen. Beispielsweise wird vom Patienten immer wieder die Zahnfarbe als unpassend eingestuft. Durch welche Maßnahmen können diese Fehler reduziert oder die Beschwerden vorweggenommen werden. Sind beispielsweise die LichtverhĂ€ltnisse in jedem Behandlungszimmer identisch oder haben Sie ĂŒberall unterschiedliche Lampen mit unterschiedlicher Helligkeit und Farbtemperatur, dann könnte es daran liegen.

Schreiben Sie Beschwerden auf und kategorisieren Sie diese. Kommen Fehler hĂ€ufiger vor oder betreffen Beschwerden das gleiche Thema, dann rĂŒckt dies in den Fokus.

Nach der Pareto-Methode sollten Sie sich immer wieder die folgende Frage stellen:

Welche 20% der Aufgaben tragen am meisten zu Ihrer Zielerreichung bei und sollten daher im Fokus sein?

Dann reichen also 20% „Aufwand“ aus?

FĂŒr eine 80% Zielerreichung mit Sicherheit, fĂŒr eine excellente Beratungs- und Behandlungsleistung jedoch nicht. Hier geht es genau um die weiteren 80%, diese machen den Unterschied. Wer sich fĂŒr seine Patienten etwas mehr streckt und wenn es auf einer 10 Meter Skala nur 2 Milimeter mehr sind als der Mitbewerber wird langfristig erfolgreich sein.

Wichtig: Im „Vertrieb“ gibt es keinen zweiten Sieger, entweder Sie setzen das Implantat oder Ihr Mitbewerber macht es. Ihr Patient wird nicht zweimal dasselbe Produkt „kaufen“.

ABC Analyse fĂŒr ZahnĂ€rzte

Die ABC-Analyse nimmt eine Klassifizierung nach Wichtigkeit vor. Auch bei dieser Methode findet eine Bewertung der Aufgabe statt, wie relevant diese fĂŒr die Zielerreichung ist. Allerdings wird nur in 3 Kategorien unterteilt.

A-Aufgaben

A-Aufgaben sind sehr wichtige Aufgaben und tragen nach der Faustformel zu ca. 65% zum Gesamtergebnis bei. Diesen hohen Grad der EffektivitĂ€t erreichen aber nur 15% der Aufgaben. FĂŒr einen Zahnmediziner in der eigenen Praxis könnten dies folgende AktivitĂ€ten sein:

  • Terminvereinbarung via Telefon
  • Diagnose und BeratungsgesprĂ€ch
  • Behandlung
  • Abrechnung

B-Aufgaben

B- Aufgaben erzielen einen Beitrag von 20% zum Gesamtergebnis. 20% der Aufgaben können dieser Kategorie zugeordnet werden.

C-Aufgaben

Als C-Aufgaben können 65% aller Aufgaben eingestuft werden, diese aber tragen nur 15% zum Ergebnis bei.

Fazit:

Die Schwierigkeit liegt darin, die tÀglichen Aufgaben in die drei Kategorien einzuordnen. Dies kann nur gelingen, wenn man den EffektivitÀtsgrad der einzelnen Aufgabe ermittelt, also feststellt, wie stark diese zur Zielerreichung beitragen.

Richten Sie dann die Konzentration auf die A-Aufgaben.

Wichtig: Sie brauchen fĂŒr die C-Aufgaben eine Lösung. Wenn Sie diese 65% der Aufgaben nicht erledigen, dann fĂŒhrt dies irgendwann zu Problemen. Die einzige Lösung fĂŒr C-Aufgaben ist, dass Sie diese in standardisierte Prozesse umwandeln, damit Sie diese automatisieren oder delegieren können.

Ivy Lee Methode

Eine sehr effektive Methode zum Zeit- und Selbstmanagement fĂŒr niedergelassene ZahnĂ€rzte ist die Ivy-Lee Methode. Sie ist einfach anzuwenden und leicht umsetzbar.

Wenn Sie sich beim Selbstmanagement auf diese Methode fokussieren, dann schreiben Sie jeden Abend die 6 wichtigsten Aufgaben fĂŒr den kommenden Tag auf. Es dĂŒrfen nicht mehr als 6 Aufgaben sein. Weniger als 6 Aufgaben sind möglich.

Was sind die 6 wichtigsten Aufgaben fĂŒr den kommenden Tag? Diese Aufgaben können Sie nach der Eisenhower-Methode, dem Paretoprinzip oder der ABC-Analyse festlegen. Mit allen drei Methoden können Sie die Aufgaben herausfinden, die am meisten zur Zielerreichung beitragen.

Am nĂ€chsten Morgen erledigen Sie dann diese 6 Aufgaben. Sie lassen sich dabei nicht stören und machen auch nichts anderes. Kein Telefon, keine Mails, keine Unterbrechung durch Kollegen, Mitarbeiter oder Patienten – absolut nichts darf Sie von der Erledigung abhalten.

Der große Vorteil dabei ist: Die volle Konzentration liegt bei diesen 6 Aufgaben. Es sind ja schließlich die 6 wichtigsten Aufgaben fĂŒr diesen Tag.

Erst wenn alle 6 Aufgaben erledigt sind, dĂŒrfen andere Aufgaben angegangen werden. Nicht erledigte Aufgaben ĂŒbertragen sich auf den nĂ€chsten Tag. Auf der Liste fĂŒr den nĂ€chsten Tag dĂŒrfen jedoch wieder nur maximal 6 Aufgaben stehen.

Eine effektive Morgen Routine fĂŒr Ihr Selbstmanagement

„Der Morgen macht den Tag“, dieser Werbeslogan von nutella bringt viel Wahrheit mit sich. Wie effektiv der Morgen ist, liegt oft daran, wie der Abend verlief. Sorgen Sie fĂŒr ausreichend erholsamen Schlaf, damit Sie morgens aus den Federn kommen.

Legen Sie fĂŒr sich einen Ablauf fest, bei welchem Sie sich anschließend so richtig gut fĂŒhlen und in den Tag starten können.

Dabei schwören viele auf den „5am-Club“. „5am“ steht dabei fĂŒr die englische Uhrzeit – 5 Uhr morgens. Nach dem aufstehen verbringt man die erste Stunde, wenn alle anderen Zahnmediziner noch schlafen, ohne Störung. Um diese Uhrzeit ruft niemand an und Sie erhalten keine Mails, daher haben Sie Zeit sich auf den Tag vorzubereiten.

Empfohlen wird, dass Sie die Stunde zwischen 5 und 6 Uhr in drei Blöcke zu je 20 Minuten unterteilen um dann die folgenden genannten AktivitĂ€ten auszuĂŒben:

5.00 – 5.20 Uhr                Bewegen und dabei schwitzen sowie viel trinken

5.20 – 5.40 Uhr                Meditieren und sich mit seinen Emotionen beschĂ€ftigen

5.40 – 6.00 Uhr                Weiterbilden und an seinem Mindset arbeiten

Wenn Sie weder der Typ fĂŒr Meditiation, Sport oder FrĂŒhgymnastik sind und Ihr Mindset stimmt, dann können Sie in dieser ersten Stunde natĂŒrlich auch an Ihren 6 Aufgaben aus der Ivy-Lee Methode arbeiten.

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Die Kunst des Nein-Sagens

Das effektivste Zeitmanagement fĂŒr angestellte oder niedergelassene Zahnmediziner. Es besteht darin, Aufgaben erst gar nicht anzunehmen. Mit etwas Übung und den vorangegangenen Erkenntnissen zur EffektivitĂ€t der Aufgaben fĂŒr Ihre Zielerreichung können Sie mit einem „freundlichen“ Nein unliebsame Aufgaben abwehren.

Dieses freundliche Nein könnte wie folgt formuliert sein:

„Vielen Dank, dass du bei dieser Aufgabe an mich denkst, das freut mich sehr. Ich kann sie jedoch nicht ĂŒbernehmen, da ich im Moment keine Zeit habe, da ich an XY arbeite. Ich wĂŒrde mich freuen, wenn du dafĂŒr VerstĂ€ndnis hast.“

Aufgaben zurĂŒckweisen

Wenn Sie Aufgaben zurĂŒckweisen, die Sie Ihrem Ziel nicht nĂ€her bringen, dann haben Sie mehr Zeit fĂŒr die Aufgaben, die zu einer Zielerreichung fĂŒhren.

Wichtig: Finden Sie ein gesundes Maß an Aufgaben, die Sie abweisen. Hilfe beruht immer auf Gegenseitigkeit und vielleicht brauchen auch Sie einmal UnterstĂŒtzung. Der zweite Aspekt ist, dass „geben“ und anderen „helfen“ eine ehrenhafte und sinnstiftende Aufgabe ist und sowohl dem Gebenden wie auch dem Empfangenden gute GefĂŒhle bereitet. Fragen Sie sich also auch: „Was bedeutet es fĂŒr den anderen, wenn ich „Nein“ sage.“

Eine Not-to-do-Liste fĂŒr Praxisinhaber

Jeder Zeitmanagement-Guru empfiehlt eine „To-do-Liste“ zu schreiben, damit Aufgaben nicht vergessen werden. Genauso wichtig ist eine „Not-to-do-Liste“. Auf dieser Liste stehen alle Aufgaben, die Sie kĂŒnftig nicht mehr machen.

Diese Aufgaben weisen Sie entweder komplett zurĂŒck und bearbeiten Sie gar nicht mehr. Dies könnten zum Beispiel die Materialbestellung sein.

Wichtig ist dann, dass Sie eine Lösung fĂŒr die AktivitĂ€ten auf Ihrer „Not-to-do-Liste“ haben. Entweder eine „Weiterleitung“ zu einem anderen Kollegen, wenn es sich um bestimmte BehandlungsfĂ€lle handelt oder Sie delegieren die Aufgabe an einen Mitarbeiter in Ihrem Team.

5-Minuten Regel

Die 5-Minuten Regel besagt, dass alle Aufgaben, die weniger als 5 Minuten in Anspruch nehmen, sofort zu erledigen sind. Diese kleinen Aufgaben sammeln sich sonst zu einem unĂŒberschaubaren Haufen an und rauben Ihnen Ihre Konzentration, da Sie an so viele Kleinigkeiten denken mĂŒssen.

Pausen machen als Zahnarzt

Damit Sie ĂŒber den Tag hinweg effektiv bleiben empfiehlt es sich, alle 90 Minuten fĂŒr 5 Minuten Pause zu machen. Mit Pausen ist gemeint:

  • einen kleinen Spaziergang durch Ihr BĂŒro oder
  • Sie schließen kurz Ihre Augen fĂŒr einen kleine Meditation
  • oder eine kurze körperliche AktivitĂ€t

Mit Pause ist nicht gemeint:

  • Irgendwelche Social Media AktivitĂ€ten
  • Auch Ihr Handy ist kein Zufluchtsort fĂŒr eine Pause

NatĂŒrlich ist mir bewußt, dass Sie ein vielbeschĂ€ftigter Zahnarzt sind und es in Ihrer Praxis immer viel zu tun gibt und wo sollen Sie sich den ĂŒberhaupt auch nur 5 Minuten rausschneiden.

Dennoch wird es Ihnen Ihr Körper ĂŒber ein Arbeitsleben hinweg danken und wahrscheinlich sind Sie Abends dann wieder etwas fitter oder zumindest nur weniger gestresst.

E-Mails

Pro Tag bekommen Sie ziemlich viele Mails. Dabei ist es wichtig, dass Sie jede E-Mail nur einmal lesen und dann entscheiden, ob Sie diese:

  • löschen oder ablegen, da sie nur zur Information war
  • an einen Mitarbeiter aus Ihrem Team zur Erledigung weiterleiten
  • Selbst sofort beantworten oder die entsprechende Aktion ausfĂŒhren
  • Die E-Mail als Aufgabe umwandeln und auf einen bestimmten Tag zur Erledigung verschieben, dies könnte bei „wichtigen“, aber nicht „dringenden“ Aufgaben der Fall sein

Fazit: Zeitmanagement und Selbstmanagement fĂŒr angestellte oder niedergelassene Zahnmediziner

Zum Selbstmanagement, zur Arbeitsplatzorganisation und zum Zeitmanagement als Zahnarzt gibt es noch viele weitere Methoden die ich Ihnen in diesem Artikel vorstellen könnte. Mit dem oben aufgefĂŒhrten Grundwissen können Sie Ihren Arbeitsalltag effektiver gestalten und Ihren Zielen nĂ€her kommen.

Dabei wĂŒnsche ich Ihnen viel Erfolg.

Weil es Ihre Praxis ist!